Dietmar Dath, geboren am 3. 4. 1970 in Rheinfelden in der Nähe von Freiburg i.Br.; Studium der Physik und Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg i.Br.; seit 1990 zahlreiche journalistische Arbeiten, insbesondere als Chefredakteur der Musikzeitschrift „Spex“ (1998–2009) und als Feuilletonredakteur der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (2001–2007); seit 1995 auch als Übersetzer tätig. Dath lebt in Freiburg i.Br. und Berlin.
* 3. April 1970
von Björn Vedder
Essay
Dietmar Daths Romane werden oft in der Tradition der Postmoderne wahrgenommen, obwohl er in ihren weitgreifenden theoretischen Teilen offen gegen Denker polemisiert, die der Postmoderne zugerechnet werden, und obgleich Dath sich selbst als Rationalist und Vertreter der Aufklärung versteht.
Literarisch ist diese Positionierung aber insofern sinnvoll, als sein Werk nicht nur die Grenzen zwischen Theorie und Fiktion überschreitet, sondern vor allem jene zwischen den Gattungen, Genres und Ebenen. Aspekte der Populärkultur gewinnen deutlichen Einfluss. Die Romane verbinden prägende Inhalte und Stilelemente aus der Science-Fiction, dem Horror- oder Pornofilm mit klassischen Elementen des Bildungs- oder Liebesromans und philosophischen oder naturwissenschaftlichen Reflexionen vor allem spekulativen Charakters. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion werden dabei oft verwischt. Das geschieht, indem die Romane Welten zeichnen, in denen die naturwissenschaftlichen Gesetze außer Kraft gesetzt oder auf Grundlage moderner Theorien verändert sind, ...